1304 – 1374 Italien
In Übersetzungen von
Wilhelm Neumann
Wenn ich vom Himmel seh
Auroren steigen,
die Rosenstirn vom goldnen
Haar umgeben,
ergreift mich Liebe, und ich
muß erbeben
und seufze: Dort will jetzt
sich Laura zeigen.
Beglückter Titon, du weißt,
wann sich neigen
die Stunden, wann du
wiedersiehst dein Leben:
Doch wie soll ich zum süßen
Lorbeer streben?
Wollt’ ich ihn sehn, gäb’ ich
dem Tod mich eigen.
Nicht so wirst scheidend du
von Schmerz erfüllet,
da doch die Nacht dir die
zurücke führet,
die deine blonden Locken nicht
will meiden.
Doch mir ist herb die Nacht,
der Tag verhüllet
durch die, die all mein Sinnen
hat entfühet
und ihren Namen nur mir ließ
beim Scheiden.